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Tierschutz e.v.

Igel

Igel in äußerst großer Not

So sicher wie im Herbst die bunten Blätter von den Bäumen fallen, so sicher ist auch, dass zu spät geborene Igelkinder hilflos auf der Suche nach einem warmen Nest und Futter herumirren. Heuer sind ganz besonders viele und vor allem extrem kleine Igel unterwegs. Möglicherweise bewirkte die lange, nasse Regenperiode, dass die Igelmütter selbst nicht so häufig auf Futtersuche gingen und dadurch ihre kleinen, viel zu spät geborenen Igelbabys nicht so optimal mit Muttermilch versorgen konnten. Im Alter von etwa 8 Wochen werden die Jungen oft schon von der Mutter verlassen und müssen selbst für sich sorgen. Kommen diese rechtzeitig zur Welt und werden als Säuglinge gut ernährt bringen sie beim Verlassenwerden der Mutter etwa 200g – 250g auf die Waage. Heuer wiegt der Großteil der kleinen Findlinge aber nur zwischen 60g und 180g. Werden sie entdeckt, werden sie meist in der Hoffnung draußen gelassen, dass die Igelmutter sie wieder holen würde. Dies ist leider nicht der Fall. Nicht selten erhält man dazu bei Anfragen bei Tierinstitutionen die Auskunft: „Draußen lassen, die finden schon noch genug Futter! Wenn sie im November noch herumlaufen, dürfen Sie die Igel bringen!“ (= wörtlich zitiert, nicht frei erfunden!!!“) Diese kleinen Stacheltiere können nur ganz kleine Insekten fressen und diese sind bereits so tief im Boden, dass sie für den kleinen Igel unerreichbar sind. Zudem wärmt er sich gerne auf dem Asphalt. Dies hat zur Folge, dass die kleinen, schwachen Igelkinder entweder unters Auto gelangen oder sehr rasch von Fliegen mit Eiern übersät werden und letztlich bald darauf von den schlüpfenden Maden, die über die Körperöffnungen (Auge, Nase, Ohr,….) in den Körper des Tieres gelangen so regelrecht bei lebendigem Leibe aufgefressen werden.
Daher die große Bitte an alle, die einen kleinen Igel aufspüren, nehmen Sie ihn sofort in häusliche Obhut und dann bezüglich richtiger Versorgung Kontakt mit der Igelhilfe Österreich (0664/1115642 oder reiga@gmx.at oder www.iglhilfe.net) auf.
Natürlich kann man dort auch Igel abgeben, aber die Plätze sind halt begrenzt. Dennoch werden wir dafür sorgen, dass kein Tierchen auf der Strecke bleibt.

Wenn Sie mithelfen wollen, dieses entzückende, nützliche Gartentier zu retten,

  • dann gehen Sie mit offenen Augen durch die Natur und nehmen jeden Findling, der jetzt noch keine 500g hat oder tagsüber herumläuft, sich nicht zusammenrollt oder pfaucht, sofort in häusliche Obhut,
  • stellen Sie für etwas größere Igel im Garten ausreichend Katzenfutter bereit,
  • bieten Sie in Ihrem Garten gut geschützte Winterschlafstellen an (Infos dazu auf www.pro-igel.de oder bei der Igelhilfe Österreich),
  • häufen Sie bitte Reisig- und Laubhaufen an, bedenken aber im Frühling beim Wegräumen, dass der Igel noch schlafen oder schon Junge haben könnte.
  • Aber auch durch die ehrenamtliche Mithilfe auf der Igelstation oder durch die Übernahme einer Igelpflegschaft können Sie Ihren Beitrag am Igelschutz leisten.

Der Igel steht auf der „Roten Liste“ der streng geschützten Tiere, er hat die Dinosaurier überlebt, soll er nun unsertwegen aussterben?
Die Situation ist heuer äußerst dramatisch!
Bitte helfen Sie mit!

Dank